Fast jeder Bürger in Deutschland besitzt ein Fahrrad. Es ist nicht nur günstiger als ein Auto, sondern auch umweltfreundlicher. Im Jahr 2020 belief sich die Anzahl der Fahrräder in Deutschland auf etwa 79,1 Millionen Stück. Eine enorme Summe, wobei man bedenken muss, dass jedes dieser Fahrräder gewartet und gepflegt werden muss.

Leider setzt nicht jeder Wert auf die Instandhaltung seines Drahtesels.
Straßen, Feld- und Waldwege verlangen dem Zweirad ganz schön viel ab.
Neben Standardelementen wie Klingel, Licht und Reflektoren sollte jedes Fahrrad auch Bremsen besitzen.
Auf den Bremsen befinden sich wiederum Bremsbeläge, welche besondere Pflege und Wartung genießen sollten.
Verschlissene Bremsbeläge erzeugen nicht nur unangenehme Geräusche, sondern stellen auch ein hohes Unfallrisiko dar.
In diesem Artikel wird alles rund um das Thema Bremsbeläge und wie man sie wechselt erklärt.

Grundwissen: Welche Bremsbeläge gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Prinzipiell wird, bei einem Fahrrad zwischen zwei Bremssystemen, Scheibenbremsen und Felgenbremsen, unterschieden.

Felgenbremsen sind die Standardform der Fahrradbremsen und funktionieren recht einfach. Sie wirken bremsend, indem sie mechanisch an die Felgenflanke angepresst werden. Hierzu zieht man klassisch an den Bremsbügeln am Fahrradlenker.
Diese Bremsen werden bei Renn,- City- und Trekkingbikes eingesetzt. Dieses Bremselement besteht aus einer Schraube, dem Bremsschuh und einem Bremsbelag. Aufgrund des niedrigen Preises und leichten Gewichts sind sie sehr beliebt.

Auf der anderen Seite gibt es die Scheibenbremsen.
Diese werden vorzugsweise bei Mountainbikes und E-Bikes eingesetzt. Ebenfalls erfolgt hier eine Bremswirkung durch das Anpressen der Bremsbeläge auf eine an der Nabe liegende Bremsscheiben.
Scheibenbremsen halten, im Gegensatz zu Felgenbremsen jedoch länger und sind perfekt einsetzbar. Zu beachten ist aber auch hier, dass man um das Wechseln der Bremsbeläge nicht drumherum kommt. Ob man organische Beläge oder metallische anwendet, ist jedem selbst überlassen. Dennoch sollte man darauf achten, dass organische Beläge schneller abnutzen als metallische.

Welche Gründe gibt es für die Abnutzung und wann sollte man die Beläge wechseln?

Egal ob Felgen- oder Scheibenbremsen. Nach einer Weile müssen beide Arten von Bremsbelägen ausgewechselt werden. Im Durchschnitt halten sich Felgenbremsen 1.000 Kilometer und Scheibenbremsen 5.000 Kilometer. Es gibt viele Gründe für den Verschleiß einer Fahrradbremse. In erster Linie spielen die Witterungsbedingungen eine große Rolle. Des Weiteren ist natürlich auch der Gebrauch ein wichtiger Faktor. Wer öfter und abrupter bremsen muss, wie zum Beispiel beim Mountainbike oder Trekkingbike, sollte seine Bremsen öfter prüfen als jemand, der gemütlich durch die Stadt oder zur Arbeit fährt.
Eine allgemeine, missachtete Pflege und Wartung begünstigt ebenfalls den schnelleren Verschleiß.

Falls Verschleißspuren an der Felge (Materialabnutzung) oder unangenehme Geräusche beim Bremsvorgang festgestellt werden, sollte man die Bremsbeläge wechseln. Ebenfalls, wenn der Bremshebel bis zum Einsetzen des Bremsvorgangs nahezu durchgedrückt werden muss, gibt es definitiv Handlungsbedarf.

Wie wechselt man Bremsbeläge ohne Werkstatttermin?

Bei Felgenbremsen muss man zuerst das Bremselement aushängen und mit einem Sechskantschlüssel abschrauben. Anschließend bringt man den Neuen Bremsbelag anbringen und ausrichten. Der Abstand zwischen Felge und Bremsbelag sollte ungefähr einen Millimeter betragen.

Bei Scheibenbremsen sollte das Fahrrad an einem Montageständer hängen.
Das Laufrad wird ausgebaut und die Sicherung der Bremsbeläge mit einer Zange oder Schraubenzieher entfernt.
Die Bremsbeläge werden entnommen und der Bremskolben wird zurück an den Platz gedrückt.
Anschließend alle Elemente reinigen und den neuen Bremsbelag inklusive neuer Sicherung einbauen.

Die Bremsen sollten etwa 30 Minuten eingefahren werden und mindestens einmal die Woche gesäubert werden.
Weniger hektisches oder abruptes Bremsen schont nicht nur die Bremsbeläge, sondern auch den Geldbeutel.

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